Meine Erfahrungen mit Katalanischen Tümmlern
Von Günter Cegielka, Bremen
1,1 Katalanische Weißplatten: Der Täuber ist dunkelbronzeschildig und die Täubin ockersulfurschildig gesäumt.
Im Januar 1997 hatte ich auf der Internationalen Ausstellung in Valls, Spanien einen Bewertungsauftrag angenommen und dort zum ersten mal die Katalanischen Tümmler gesehen. Ich war begeistert von den kleinen adretten und munteren Tümmlern. Es Standen fünf "Cap de Frare" in Dunkel - Bronzeschildig, Dunkel- Ocker - Sulfurschildig, Rot - Hellschildig, alle anderen Katalanen, waren einfarbig. Die " Cap de Frare", die Weißplatten, in Dunkel - Bronzeschildig gefielen mir besonders gut. Der Spanische Züchter dieser Tauben, hatte die Begeisterung über die " Cap de Frare", bemerkt. Mittels Gesten hatten wir uns verständigt, sprachlich war das leider nicht möglich. Unser Übersetzer bestätigte mir dann, ich könnte die Tauben mit nach Hause nehmen. Ein 1,0 in Dunkel- Bronzeschildig hatte mit 97 Punkten abgeschnitten. Die Zuchtfreunde Brümmer und Denker erhielten im gleichen Jahr noch Weißplatten in Schwarz, Dun, Gelb, Schwarz - Hellschildig und Dunkel - Bronzeschildig gesäumt sowie Ocker - Sulfurschildig gesäumt. Von diesen 1996'er Tauben wurden die Zuchtstämme ausgesucht und ein Zuchtstamm aufgebaut. Ich paarte noch im Januar 1997 an und Ende Februar waren die ersten Jungen im Nest, in einer zweiseitig offenen Voliere trotz Klimawechsel ein prima Erfolg.
Flugstil
An der Voliere schließt sich auch eine Aussichts - Jagdekanzel, auch mit Anflugbrettern an. Interessant wäre noch den Flugstil zu erforschen. Mit weniger gut gezeichneten Katalanen, werde ich den Flugschlag besetzen und ihnen Freiflug geben. Ich werde erneut versuchen, mit Jungtieren den Flugstil der Rasse, der eigentlich noch vorhanden sein sollte, zu erhalten. Die Katalanischen Tümmler fliegen in fest geschlossenen Schwärmen ziemlich hoch, wobei sie nicht in engen Kreisen fliegen, sondern längere Geradeausflüge einlegen, dann wenden und zurückkommen. Diese Flugeigenschaften war den Mitteldeutschen Tümmler früher auch eigen. Die Katalonischen Tümmler sind in Spanien weit verbreitet, sie vermehren sich gut, ihre Zucht ist leicht. Man trifft diese Tümmler am häufigsten in den Küstengebieten Kataloniens und auf den Iberischen Inseln an. Hauptgebiete sind um Barcelona und auf Mallorca, aber auch im Innern des Landes werden die Katalanischen - Tümmler gezüchtet. Laut dem katalanischen Spezialisten R. Buch Brage, sind diese Tümmler mit den ältesten Flugtauben. Erst in der neuesten Zeit, werden die Tümmler auch zu Ausstellungszwecken gezüchtet.
Katalanischer Tümmler, braungesäumten
Rassen und Farbenschläge:
Es gibt in Spanien nicht mehr sehr viele Tümmlerrassen, aber die wenigen Rassen existieren oft in vielen Farben und Zeichnungen.
Befassen wir uns mit dem Katalonischen Tümmlern.
Diese Tauben heißen in Spanien " Volteadora - Catalana ", und in Katalonien "Colm de Vol Catala".
Diese Tauben gibt es in 318 verschiedenen Farben und Zeichnungsarten, nach B. Brage, Madrid.
Sie alle aufzuzählen ginge zu Weit, darum nennen wir hier nur die für uns wichtigsten Tümmler:
Dazu gehören u.a. die
Zuavo - Tümmler ( Zuau), stets mit einem kleinen Jabot, die Nönchengezeichneten, Weißköpfe mit Weißschlag - Weißschwanz - Zeichnung.
Die
Valencia - Tümmler, mit Halskrause ( Mövchenjabot)
Weißplatten - Tümmler, " Frailecillo" , aus Andalusien, sind wesendlich größer und mit mehr Schwingen und Schwanzlänge.
Die
Mönch Tümmler "Monjin" genannt sind eine alte Rasse und schon 1799 von Cavanilles, beschrieben.
Der
Ali Tümmler, waren gute Flugtümmler und werden nicht mehr wegen ihrer Seltenheit zum Flugsport verwendet.
Und der so genannte
Erdbeeraugen-Tümmler," Ojo de Fresa", sind seit dem 8. Jahrhundert bekannt. Auch diese Tauben gelten als gute Hochflieger.
Sowie die
Punalada- Tümmler. Diese Varietäten, sind teilweise schon um 1799 von Cavanilles beschrieben worden. Schöne Zeichnungen von R. Buch Brage, liegen mir vor.
Katalanischer Tümmler, bronzeschildig
Brut der Katalanen:
Die Katalanischen Tümmler brauchen keine Nestbeihilfen. Ich streue in den Zellen mit Rapshexel und Stroh; haben sich die Tauben gepaart, bauen sie sich selbst mit Stroh ein Nest.Nach dem ersten Ei schleppt der Täuber Stroh zu der brütenden Täubin, diese dreht den Strohhalm um sich herum zu einer Nestform. Die Jungen sind sehr frohwüchsig. Wenn die Federn gerade aufgegangen sind, legen die Täubinnen schon wieder und brüten. Damit die Eier sauber bleiben und ungestört gebrütet werden kann, setze ich die Kleinen auf dem Volierenboden. Den Schlag habe ich in einer Ecke mit Stroh eingestreut für die Jungtauben ( damit der Bauch nicht kalt wird). Es werden die nicht flüggen Jungen von den Eltern gefüttert, aber auch werden manchmal andere bettelnde Junge mitgefüttert. Nähert sich der folgende Schlupf, stellen die Eltern das füttern bei den Flugfähigen ein. Der Weg zur Selbstständigkeit ist gut vorbereitet, da die Jungen die Fütterung der Alttiere auf dem Boden besser mitbekommen haben. Nach der selbstständigen Futteraufnahme werden die Jungen in die Jungtaubenvoliere abgesetzt. Mit fünf bis sechs Zuchten sollte es genug sein, die Altpaare sollten dann getrennt werden wegen der Mauser. Die Jungtauben entwickeln sich sehr schnell und mausern auch schnell durch.
1999 hatte ich nach Hannover vorgesehene gemeldete Jungtauben, die wieder in die zweite Hals, Schwingen und Schwanzmauser gingen.
Die Jungen der zweiten und dritten Brut waren dann ausstellungsfähig, zumindest im Hals und Schwanzgefieder.
Für 1998 hatte ich zwölf Zuchtpaare eingestellt, habe wieder im Januar angefangen zu Paaren und erzielte wiederum ein gutes Zuchtergebnis.
Für 1999 hatte ich 16 Paare in verschiedene Volieren eingestellt mit einem super Zuchtergebnis
Kopfstudie eines Katalanischen - Tümmlers
Ausstellung:
Die Katalanischen Tümmler, Weißplatten in Schwarz, Dun, Dunkel - Bronzeschildig und Ocker - Sulfurschildig wurden am 6. Mai 199 vom Zucht und Anerkennungsausschuss zugelassen, als neue ausländiche Rasse.
(Hier clicken für den Standard)
Eine Interessengemeinschaft habe ich beim VDT angemeldet; sobald 20 Züchter zusammenkommen, wird die Aufnahme eines Sondervereins beantragt.
Sobald es gute Hochfliegende Tauben sind, werden sich wohl auch Hochflugzüchter , dieser sehr schönen Rasse annehmen.
Copyright November 2004 © by Gruppe Rheinland DHC